Presse: Start der kritischen Ringvorlesung des AStA: „Alternativen Denken“ in der Uni und im Alltag


Der Allgemeine Studierenden Ausschuss (AStA) der Universität zu Köln möchte wieder ein wenig Kritik in die Reihen der Studierenden tragen. Deshalb wird die bereits bekannte Ringvorlesung „Alternativen Denken“ auch in diesem Semester angeboten.

Die Vorlesung startete am 12. April mit einem Vortrag Torsten Bultmanns zur Kritik der „Exzellenzinitiative“. Hierbei handelt es sich um ein stark umstrittenes Programm der Bundesregierung, durch das eine kleine Schar von Elite-Universitäten geschaffen werden soll.

„Die Ringvorlesung greift Themen auf, die uns als Studierende betreffen und die wir hinterfragen sollten. Beispielsweise wird an unserer Uni massiv Geld umverteilt, damit Köln am sinnfreien Wettbewerb um den Status als Elite-Universität teilnehmen kann. Nüchtern betrachtet, ist das aber effektiv dasselbe als würde man das Geld verbrennen.“ So Philipp Schubert, 2. Vorsitzender des AStA.

Ergänzend dazu Julia Haas, Referentin für kritische Wissenschaften und Antidiskriminierung „Wir möchten Fragen behandeln, die in vielen Fächern einfach ignoriert werden und über die alltäglichen Universitätsstrukturen hinausgehen.“

Die Ringvorlesung „Alternativen Denken“ ist in zwei Teile gegliedert und beschäftigt sich im ersten mit der Frage, was gute Wissenschaft leisten muss, und welche Verantwortung junge Menschen übernehmen, wenn sie einen Beruf in Forschung und Lehre ergreifen. Hierzu werden sowohl philosophische Standpunkte wie z.B. von Hans Jonas oder Bertolt Brecht, als auch Probleme aus der Praxis behandelt.

Im zweiten Teil, soll der Zusammenhang von Humanwissenschaft und dem Begriff der Freiheit behandelt werden. Denn das Menschenbild, so argumentieren die Studierenden, entscheide auch über die Frage nach der Freiheit. Es sei z.B. kein Zufall, dass Thomas Hobbes zugleich ein extrem negatives Menschenbild und eine totalitäre Staatsauffassung vertreten habe.

„Darüber hinaus werden auch geschichtliche Aspekte aufgearbeitet, z.B. am 10. Mai mit dem Thema „Der braune Campus- Die Uni Köln 1933-45“. Ein kritisches Geschichtsbewusstsein und vor allem die Wiederholung vergangener Fehler zu verhindern wird von uns allen als sehr wichtig empfunden.“ So Jessica Kellershofen, Referentin für Bildungspolitik.

Die Ringvorlesung findet jeden Donnerstag um 17.45 Uhr in Hörsaal 369 des IBW- Gebäudes statt.

 

Unterlagen der Ringvorlesungen zum Download:

19.04.2012: Ingenieursarbeit zwischen Verantwortung und Verführung


15. April 2012