Pädagogik des Ressentiments – Zum Israelbild in deutschen Schulbüchern


Donnerstag 13. Juni 2013 // 1930 Uhr // Hörsaal G (Hörsaalgebäude, Albertus-Magnus-Platz)

Vortrag von Klaus Thörner

Schulbücher „definieren nicht nur ‚legitimes Wissen’ und wünschenswerte Kompetenzen, sondern vermitteln auch staatlich bzw. gesellschaftlich präferierte Identitätsangebote,“ heißt es ganz richtig auf der Website des Georg-Eckert-Institutes., dem führenden Institut für Schulbuchforschung in Deutschland . Welche Identitätsangebote vermitteln deutsche Schulbücher beim Thema Nahostkonflikt und bei der Darstellung des Staates Israel.

Schulbuchverlage mit ihren Büchern, Schulen, die diese verwenden und Kultusminister, die diese zu verantworten haben, tragen eine erhebliche Verantwortung für das Wissen und die Einstellungen junger Menschen. Aktuelle Untersuchungen berichten von erheblichen und wachsenden Vorurteilen und Ressentiments gegenüber Israel in der jungen deutschen Generation. Das Wort „Jude“ ist auf deutschen Schulhöfen zu einem verbreiteten Schimpfwort geworden.

Es besteht die Gefahr, dass sich diese Vorurteile in eine Verteufelung des Staates Israel, eine generelle Ablehnung von Juden und in einen gefährlichen Antisemitismus ausweiten.  Um dem Antisemitismus und Antiisraelismus in den Communities der Jugendlichen entgegenzutreten, dürfen Lehrer nicht zurückschrecken, konfliktreiche Inhalte wie die Geschichte und Gegenwart des Nahostkonfliktes im Unterricht zu behandeln. Können sie dabei auf fundierte, ausgewogene und hilfreiche Schulbücher zurückgreifen oder sind diese selbst ein Spiegelbild und ein Verstärker der antiisraelischen Ressentiments dieser Gesellschaft? Dieser Frage soll bei der Veranstaltung im Rahmen einer Schulbuchanalyse nachgegangen werden.


26. Mai 2013