Pressemitteilung: Nach dramatischen Zahlen in Baden-Württemberg: AStA fordert gebührenfreies Studium


Nach dramatischen Zahlen in Baden-Württemberg: AStA fordert gebührenfreies Studium
Studierendenzahlen von Studierenden aus dem Nicht-EU-Ausland teils deutlich eingebrochen

Köln, den 13.11.2017: Der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität zu Köln (AStA) fordert von der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen, an einem gebührenfreien Studium festzuhalten. Anlass dafür sind dramatische Zahlen aus Baden-Württemberg. Dort müssen Studierende aus dem Nicht-EU-Ausland ab sofort 1500 Euro pro Semester bezahlen. Aktuellen Zahlen zufolge sind die Studierendenzahlen im aktuellen Semester drastisch eingebrochen. An sieben Hochschulen, darunter die Universitäten Freiburg und Ulm, sind es rund ein Drittel weniger außereuropäische Studierende.

Im nordrhein-westfälischen Koalitionsvertrag werben CDU und FDP mit Studiengebühren nach dem Modell aus Baden-Württemberg. Nachdem Ministerin Isabell Pfeiffer-Poensgen ankündigte, das Modell zur Diskussion stellen zu wollen, wenn aktuelle Zahlen vorliegen würden, sieht der AStA die Ministerin in der Pflicht, ihren Ankündigungen nachzukommen und sich von dem schwarz-gelben Vorhaben abzuwenden.

„Die Zahlen aus Baden-Württemberg sind ebenso erschreckend wie logisch“ kommentiert die 1.AStA-Vorsitzende Imke Ahlen die Entwicklung in Süddeutschland. „Davon darf niemand überrascht sein. Baden-Württemberg liefert uns einen Vorgeschmack auf das Desaster, auf das wir in Nordrhein-Westfalen sehenden Auges zusteuern. So einen Rückgang an ausländischen Studierenden kann niemand wollen. Der wissenschaftliche und kulturelle Austausch ist für uns von enormer Bedeutung- Daher muss dieser Unsinn muss gestoppt werden!“

Politikreferentin Lena Snelting weist darauf hin, dass man bereits telefonisch mit der Ministerin in Kontakt stand und sie auf die Problematik hinwies. „Wir sehen jetzt, dass sowohl Universitäten, als auch kleinere Hochschulen enorme Rückgänge verzeichnen müssen. Die Zahlen aus Baden-Württemberg bestätigen unsere Befürchtungen, die wir der Ministerin bereits erläuterten“ so Snelting. Sie verweist zudem darauf, dass der gesamte Hochschulstandort Nordrhein-Westfalen nun drohe, abzustürzen. „Künstlerische Hochschulen haben schon im Mai kundgetan, dass das Modell ihre Existenz gefährde. Die Erfahrungen aus Baden-Württemberg beruhigen weder sie, noch die Universitäten. Wir hoffen sehr, dass die Ministerin sich nun an ihr Wort hält.“


AutorIn: Florian Puttkamer

13. November 2017