Ein Kulturticket für Köln? Unsere Fragen, eure Antworten


Ein Ausweis, mit dem man vergünstigt in Kultureinrichtungen kommt? Das klingt ja erst mal gar nicht so schlecht. Aber, wie so oft, steckt der Teufel im Detail: Welche Einrichtungen soll man damit besuchen können? Welche Hoffnungen und Ängste sind mit der Einführung eines solchen Kulturtickets verbunden? Und natürlich: Was darf der Spaß kosten? – Vom 14.8. bis zum 31.8. konntet ihr, die Studierenden der Uni Köln, an unserer Online-Umfrage teilnehmen und genau diese Fragen beantworten.

Zu allererst möchten wir uns bei euch allen für euer Interesse bedanken. Fast 4.500 von euch haben den Bogen, der über den S-Mail-Verteiler versandt wurde, vollständig ausgefüllt. Das ist auf jeden Fall genug, um ein gutes Bild von euren Meinungen und Ideen zum Kulturticket zu bekommen.

Was nutzt ihr bisher an Kultur?

Wir haben euch unter anderem gefragt, welche Kultureinrichtungen euch bislang regelmäßig zu Gesicht bekommen. Ganz oben in der Beliebtheitsskala stehen Konzerte aller Art (Rock/Pop/Klassik), aber auch Galerien und Vernissagen, Programmkinos und bestimmte Museen besucht ihr gern. Über 100 von euch waren im letzten Jahr in Musicals, 70 haben sich Poetry Slams angesehen, weitere 90 das Kabarett besucht. Über die offenen Antworten, die insgesamt 40% von euch abgegeben haben, kamen 33 Kategorien von Einrichtungen und Veranstaltungsarten zusammen, darunter auch einige, die uns AStA-Engagierten bisher nicht bekannt waren.

Welche Wünsche und Sorgen sind mit dem Ticket verbunden?

In der Umfrage wollten wir auch von euch wissen, was ihr an der Idee eines Kulturtickets gut und was eher abschreckend findet. Auch hier waren eure offenen Antworten sehr interessant. Auf der einen Seite steht die Hoffnung, das Ticket häufiger zu nutzen (870 Nennungen). Die Befragten glauben, dass das Ticket zur Teilnahme an Kultur motiviert und Anreize dazu liefert (624 Nennungen). Darüber hinaus halten viele die Idee für reizvoll, durch das Ticket die Teilnahme an (einigen) Kulturveranstaltungen überhaupt erst ermöglicht zu bekommen (430 Nennungen). 362 Studis heben außerdem die Möglichkeit hervor, sich auch fernab der Universität einfacher als zuvor bilden zu können.

Andererseits befürchtet eine große Zahl der Befragten einen Anstieg des Semesterbeitrags (546 Nennungen) und gibt zu bedenken, dass vielerorts bereits Rabatte für Studierende existieren  (216 Nennungen). Eine weitere Befürchtung der Studierenden ist, dass bei der Auswahl der teilnehmenden Einrichtungen zu wenig für den eigenen Geschmack dabei ist (245 Nennungen). Und 125 der Befragten fürchten, die Vergünstigungen zu selten zu nutzen.

Wird das Kulturticket denn nun befürwortet oder nicht?

Insgesamt wurde mehr positives als negatives Feedback gegeben. Bei der abschließenden Frage, wie das Kulturticket insgesamt bewertet wird, gaben 88% der Befragten an, das Ticket zu befürworten, während nur 7% das Ticket ablehnten und die restlichen 5% unentschlossen waren.

Wie in der Umfrage angegeben, würde eine Einführung des Kulturtickets voraussichtlich eine Erhöhung des Semesterbeitrags mit sich bringen. Auch wenn es unter den Studierenden im AStA viele Befürworter*innen eines freiwilligen Kulturtickets, das den Semesterbeitrag nicht belasten würde, gibt, scheint dies leider nicht realisierbar. Ähnlich wie beim Semesterticket kann auch hier eine wirklich günstige Variante nur durch die Abnahme einer breiten Masse funktionieren. Dass soll natürlich nicht bedeuten, dass wir den Semesterbeitrag uferlos anheben wollen. Im Gegenteil: Kultur und Bildung sollten unserer Meinung nach allen Studierenden ermöglicht werden.

Wie geht es jetzt weiter?

Im nächsten Schritt werden wir uns mit den verschiedenen Einrichtungen in Verbindung setzen und mit den Entscheidungsträger*innen vor Ort verhandeln. Dabei werden wir nicht nur die „traditionellen“ Kultureinrichtungen einbeziehen, sondern uns auch an euren Interessensgebieten orientieren, von denen wir im Rahmen der Umfrage erfahren haben. Im Anschluss an diese Verhandlungen werden wir euch wieder die Möglichkeit geben, über die Einführung eines Kulturtickets mitzubestimmen.

Außerdem haben viele von euch den Wunsch formuliert, mehr Kultur mit den Kommiliton*innen erleben zu wollen, um mehr von der Vielfalt Kölns zu erfahren. Aus diesem Grund werden wir, Ticket hin oder her, eine Online-Plattform ins Leben rufen, in der ihr euch über Kulturveranstaltungen in der Nähe informieren könnt und auch einen Überblick über die Eintrittspreise erhaltet.

Wir halten euch auf dem Laufenden.

 

Euer

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4. September 2015