Vorträge zu Radikalisierung auf Telegram und Fehlinformationen zu Covid-19 auf Social Media


Das AStA-Politikreferat hat eine Veranstaltungsreihe zum Thema Fake News und Desinformation organisiert, im Rahmen deren in den kommenden Wochen noch zwei interessante Vorträge stattfinden. Am besten jetzt gleich dafür anmelden!

Dienstag, 18. Mai 2021, 18:00 Uhr via Zoom

Isabelle Freiling: Dealing with the COVID-19 information environment on social media: From evaluating to sharing (mis)information

(English version below)

Informationen in sozialen Medien können aus einer Vielzahl von Quellen stammen, die möglicherweise nicht immer genaue Informationen weitergeben. Nutzer sozialer Medien sind daher gut beraten, die Informationen, auf die sie stoßen, sorgfältig zu bewerten, um Fehlinformationen keinen Glauben zu schenken und vielleicht sogar ihr Verhalten aufgrund dieser Informationen zu ändern oder sie weiter zu teilen und dadurch die Verbreitung von Fehlinformationen im Internet zu erhöhen. Wie wir schon zu Beginn der COVID-19-Pandemie gesehen haben, war die Verbreitung von Fehlinformationen zu diesem Thema sehr hoch und birgt ernsthafte Risiken für die Gesellschaft als Ganzes. Dieser Vortrag konzentriert sich auf Strategien, die Nutzer zur Bewertung von Informationen einsetzen, sowie auf Faktoren, die den Glauben an und die Bereitschaft zum Teilen von Informationen beeinflussen, mit einem Fokus auf COVID-19.

Isabelle Freiling ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Mediennutzung und -wirkung sowie Wissenschafts- und politische Kommunikation, mit besonderem Fokus auf Social Media und Desinformation. Sie twittert als @isa_freiling.

Der Vortrag findet auf Englisch statt, die anschließende Diskussion wird auf Deutsch und Englisch sein.

English version:

Information on social media can come from a variety of sources that might not always share accurate information. Social media users are therefore well-advised to carefully evaluate the information they come across to not believe misinformation and maybe even change their behavior based on it or to share it further and thereby increase the spread of misinformation online. As we saw since early on in the COVID-19 pandemic, the spread of misinformation on this issue was high and carries severe risks for society at large. This talk focuses on strategies users employ to evaluate information as well as on factors influencing the belief in and willingness to share information with a focus on COVID-19.

Isabelle Freiling is a research assistant in the Department of Communication at the University of Vienna. Her research focuses on media use and effects, as well as science and political communication, with a particular focus on social media and misinformation. She tweets as @isa_freiling.

Link zur Facebook Veranstaltung: https://fb.me/e/Be7zzHwb

Zoom-Registrierungslink: https://uni-koeln.zoom.us/meeting/register/tJAtcuqhqD8pEtLiPGSJvLCnNsiSCdfKDV9h. Nach der Registrierung erhaltet ihr eine Bestätigungs-E-Mail mit Informationen über die Teilnahme am Meeting.

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Dienstag, 1. Juni 2021, 18:00 Uhr via Zoom

Heidi Schulze: “Far-right Radicalization on Telegram? Research Insights from Longitudinal Explorations”

(English Version below)

Im Jahr 2020 wurde der Instant-Messenger Telegram zum Gegenstand des öffentlichen Diskurses und der Besorgnis im Kontext von COVID19-bezogenen Verschwörungsnarrativen und rechtsextremen Bewegungen. Und auch 2021 reißt die Berichterstattung nicht ab: Erst kürzlich fand ein Team investigativer Journalisten einen einzelnen Mann im Zentrum der Infrastrukturplanung und strategischen Entwicklung großflächiger Protestnetzwerke auf Telegram (inkl. der unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehenden Querdenken-Bewegung).

Doch schon zuvor waren Instant Messenger im Allgemeinen und Telegram im Speziellen beliebte Kommunikationskanäle für Extremisten und Terroristen. Die US-amerikanische extreme Rechte hatte bereits 2016 einen Plattformwechsel von Discord zu Telegram gefordert. In den letzten Jahren haben extremistische Akteure die Vorteile von Instant Messengern erkannt und nutzen sie zunehmend für strategische Kommunikation, Mobilisierung, Rekrutierung und Informationsverbreitung.

Dieser Vortrag wird die Rolle alternativer Social-Media-Plattformen und Randgemeinschaften (fringe-Communities) für radikale/ extremistische Online-Kommunikation beleuchten und aktuelle Forschungsergebnisse unserer Untersuchungen und Explorationen rechtsextremer Telegram-Kanäle und -Gruppen diskutieren.

Heidi Schulze ist Doktorandin am Lehrstuhl für Medien und Kommunikation an der LMU München. An der LMU ist sie Teil des Research Labs von Prof. Dr. Rieger und untersucht Online-Radikalisierungsdynamiken im Rahmen eines groß angelegten Forschungsprojekts. In ihrer aktuellen Forschung konzentriert sie sich auf radikale/extremistische (Gruppen-)Kommunikation in alternativen sozialen Plattformen und Fringe-Communities sowie auf Charakteristika und Zielgruppen von überparteilichen Nachrichten-Websites.

Der Vortrag findet auf Englisch statt, die anschließende Diskussion wird auf Deutsch und Englisch sein.

English Version:

In 2020, the instant messenger Telegram became the subject of public discourse and concern in the context of COVID19-related conspiracy narratives and far-right movements. And also in 2021, news coverage does not cease: just recently, a team of investigative journalists found one single man to be at the center of infrastructure planning and strategic development of large-scale protest networks on Telegram (incl. the Querdenken movement that is under observation of the Federal Office for the Protection of the Constitution).

But already before, instant messengers in general, and Telegram specifically, were popular communication channels for extremists and terrorists. The US far right had called for a platform change from Discord to Telegram already in 2016. Over the past years, extremist actors have recognized the advantages of instant messengers and increasingly employ them for strategic communication, mobilization, recruitment, dissemination of information.

This talk will elaborate on the role of alternative social media platforms and fringe communities for radical/extremist online communication and discuss recent research results of our investigations and explorations of far-right Telegram channels and groups.

Heidi Schulze is a Doctoral Researcher at the Department of Media and Communication at LMU Munich. At LMU, she is part of the Research Lab of Prof. Dr. Rieger and studies online radicalization dynamics within a large-scale research project. In her recent research, she focuses on radical/extremist (group) communication in alternative social platforms and fringe communities, as well as characteristics and audiences of hyperpartisan news websites.

Link zur Facebook-Veranstaltung: https://fb.me/e/11eBFqDxT

Zoom-Registrierungslink: https://uni-koeln.zoom.us/meeting/register/tJAkf-CspjwvGd0KmgeiEZ39EX_wLddzuAm8. Nach der Registrierung erhaltet ihr eine Bestätigungs-E-Mail mit Informationen über die Teilnahme am Meeting.


AutorIn: Julius Fiedler

12. Mai 2021