Stellungnahme zur Absage der Albertus-Magnus-Professur an Nancy Fraser


Als gewählte studentische Vertretung der Universität zu Köln nehmen wir Stellung zur Absage der Albertus-Magnus-Professur von Nancy Fraser. Im Rahmen der Rücknahme der Einladung zu dieser Professur wurde teilweise diskutiert, ob die Wissenschaftsfreiheit in Gefahr sei. Diese Sorge ist unbegründet.

Die Universität zu Köln hat seit langem viele intensive Beziehungen zu Partneruniversitäten im Ausland und fördert damit den wissenschaftlichen Dialog über nationale Grenzen hinweg.

In dem Brief „Philosophy for Palestine“, den Nancy Fraser unterschrieben hat, wird ein Boykott israelischer Universitäten gefordert. Die Albertus-Magnus-Professur ist die höchste Ehrung der Universität zu Köln, die ihr ermöglicht, herausragende sowie global bedeutende Persönlichkeiten auszuzeichnen. Mit der Unterzeichnung des Briefs befürwortet Frau Fraser den Boykott israelischer Wissenschaftler*innen. Dies steht im Widerspruch zu den Werten und Prinzipien der Universität. Das Rektorat, welches für die Auswahl der Persönlichkeiten zuständig ist, hat sich aufgrund dieser Unvereinbarkeit für eine Absage der Verleihung der Albertus-Magnus-Professur entschieden.

Dass dem Rektorat die Beteiligung Frasers an dem Aufruf zum akademischen Boykott Israels nicht früher aufgefallen ist, ist bedauerlich. Dies begründet jedoch keinen Vorwurf eines Eingriffs in die Wissenschaftsfreiheit. Es steht weiterhin allen Mitgliedern der Universität frei, Nancy Fraser einzuladen. Gerade an einer Universität müssen kritische Diskussionen geführt und alle Positionen, die durch das Grundgesetz gedeckt sind, gehört werden. Diesen Grundsatz sehen wir nicht in der Entscheidung des Rektorats eingeschränkt.

Als AStA werden wir uns weiterhin immer für ein kritischen und offenen Dialog einsetzen.


AutorIn: Daphne Walter

24. April 2024